Die Anfänge des Wegeaufbaues in Deutschland mit Wassergebundener Decke stehen im engen Zusammenhang mit der Turn- und Sportbegeisterung aus dem 19. Jahrhundert, mit Turnvater Jahn – Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), und dem frühen 20. Jahrhundert. Der erste Fußballverein wurde im Jahr 1888 in Berlin mit dem BFC Germania im Stadtteil Tempelhof gegründet.[1] Die Menge dieser Fußballplätze gerade in den Städten der Industrialisierung und im Breitensport waren Hart- und Sandplätze. Den Belangen der Verletzungsgefahr und der technischen Verfeinerung wurden nach dem zweiten Weltkrieg Rechnung getragen. So definiert die im Mai 1973 herausgegebene Deutsche Industrienorm, die DIN 18035 Teil 5 die Schichtaufbauten von Tennenplätzen, die in den Wirtschaftswunderjahren der BRD zum großen Teil gebaut wurden.[2] Dem geht ein Forschungsauftrag zu Mechanisch stabilisierte Tennenplätzen am Otto-Graf-Institut an der Universität Stuttgart voraus. [3] Dieser untersucht bereits mit dem Oberflächenscherversuch, dem Verschleissbeständigkeitsversuch und dem Wetterbeständigkeitsversuch wichtige noch heute gültige Parameter der Deckschichtmaterialien und nimmt auch zu Baustoffe der dynamischen Schicht Stellung. In den 1970er und 1980er Jahren werden zahlreiche Tennenplätze mit unterschiedlichen Laufbahnen gebaut und deutschlandweit publiziert.[4] Im Jahr 1983 gelten Tennenflächen zu den modernsten Sportplatzbelägen in Deutschland.[5] Die Hersteller von Tennenplätzen und deren Baustoffen waren dann auch die ersten, aufgrund der Materialerfahrungen, die versuchten qualifiziertere Baustoffe für Parks und Gärten anzubieten. Zur Fassung des Standes der Bautechnik kam es jedoch erst auf Druck der fehlenden Dokumentation bei Fachbetrieben und Verwaltung im Jahr 2004 mit der Einberufung der Arbeitsgruppe Wassergebundene Decken der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. in Bonn, unter Beteiligung von Michael Simonsen (Sächsische Wegedecken), mit dem Ergebnis des FLL-Fachberichtes 2007, als erste Dokumentation des Standes der Technik dieser Bauweise.



[1] http://www.fussball.de/newsdetail/die-aeltesten-fussballvereine-deutschlands/-/article-id/110063#!/

[2] https://www.beuth.de/de/norm/din-18035-5/1655266

[3] Henke, Kolitzkus: Forschungsauftrag Mechanisch stabilisierte Tennenplätze, in sb, Internationale Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen (Hrsg.), Jahrgang 5 Heft 1/1971, S.50-65. Köln 1971.

[4] Das Gartenamt 25 (1976), 26 (1977); sb 11/1977

[5] Pätzold, Heiner: Wirtschaftlicher Bau von Tennen- und Kunststoffflächen, in NEUE LANDSCHAFT 28/1983, -Heft 1, S. 23-31. Berlin 1983.